Kartoffelpuffer, Rübenmuß und ein paar Musikanten
Vorwort
Ein Wort an den Leser
Sie hat sich wirklich so zugetragen, diese Geschichte aus den Nachkriegsjahren.
Nur die Namen der Personen wurden geändert.
Ohne sich in tiefgründige politische Betrachtungen über jene Zeit zu verlieren,
erzählt hier ein Musiker aus seinem bewegten Leben in der einstigen Ostzone und späteren DDR.
Trümmer, Lebensmittelrationierung, Transportschwierigkeiten,
Mangel an allen Dingen und Hunger prägten damals den Alltag.
Ganz Deutschland, das durch die Siegermächte in Besatzungszonen aufgeteilt worden war, hungerte.
Beim Überlebenskampf der Menschen wurde die Kartoffel in diesen
Jahren zum Hauptnahrungsmittel, und das aus Zuckerrüben selbst gekochte Rübenmus war ein begehrtes Zubrot.
Doch satt essen konnte man sich nie.
Trotz Hunger und allgemeiner Not regte sich überall neues Leben, auch im kulturellen Bereich.
Unter den erschwerenden Bedingungen jener Jahre waren Schauspieler, Artisten und Musiker im Land unterwegs,
um ihren Mitmenschen nach einem unheilvollen Krieg einige frohe Stunden zu bereiten
und neuen Lebensmut zu entfachen.
Der ältere Leser wird sich erinnern an diese Zeit des Neubeginns,
in der eine gehörige Portion Optimismus beim Überwinden der katastrophalen Zustände
und beim Aufbau einer Existenz vonnöten war.
Die jüngeren Generationen aber werden in dieser Geschichte das Leben in den Nachkriegsjahren
auf unterhaltsame Weise kennen lernen, denn über manch heitere,
amüsante und sehr menschliche Episode weiss unser Musikus zu berichten.
Drehen wir nun das Rad der Geschichte zurück in das Jahr nach dem verheerenden Krieg, in das Jahr 1946, und lassen ihn selbst zu Wort kommen.